CDU/FDP-Fraktion: Alten Garten behutsam entwickeln

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„Der Alte Garten braucht keinen Aktionismus“, so Silvia Rabethge, stellvertretende Vorsitzende der CDU/FDP-Fraktion. Nachdem in diesem Jahr der Alte Garten in den Sommermonaten nicht durch die Bühnenaufbauten und Aufführungen der Opern oder Musicals der Schlossfestspiele geprägt sein wird, mahnt die Kommunalpolitikerin zu einem angemessenen und sanften Umgang mit dem Areal, auch im Hinblick auf die Welterbe-Bewerbung Schwerins. „Das Mecklenburgische Staatstheater geht in diesem Sommer neue Wege und wird die Schlossfestspiele neben dem Schlossinnenhof auf der Schwimmenden Wiese präsentieren. Dem sollten wir eine Chance geben und dem Theater viel Erfolg wünschen. Ich kann verstehen, dass ein „leerer“ Alter Garten für manchen ungewohnt ist. Der Alte Garten selbst ist aber auch ein Denkmal, das man als solches durchaus wirksam werden lassen sollte. Er ist in seiner ursprünglichen Form einer der schönsten Plätze der Stadt und steht den Bürgerinnen und Bürgern und ihren Gästen offen und wird vielfältig genutzt, zuletzt bei Demonstrationen für die Ukraine, eine Veranstaltung des Theaters oder fast täglich von Boule-Spielern. Weiteres ist möglich.

Wenn jetzt die SPD-Fraktion in einem Antrag den Oberbürgermeister auffordert, ein Konzept für die Nutzung des Alten Gartens im Sommer 2022 zu entwickeln, dann geht das an den Realitäten unserer Stadt vorbei. Der Alte Garten gehört nicht der Landeshauptstadt, sondern wird durch die Staatliche Bau- und Liegenschaftsverwaltung des Landes verwaltet. Die Zielstellung des in diesem Antrag angemahnten urbanen belebten Platzes wäre ohnehin zunächst mit dem Denkmalschutz zu klären. Und - es ist nur von einem Konzept die Rede, zur Finanzierung der Umsetzung eines solchen Konzepts - kein Wort. In der Stellungnahme der Verwaltung zum Antrag findet sich unter dem Punkt „Finanzielle Auswirkungen“ lediglich der Personalaufwand der Verwaltung für das Konzept wieder. Weitere mögliche entstehende Kosten könnten derzeit nicht beziffert werden. Da macht man sich einen schlanken Fuß. Während sonst die Verwaltung ähnliche Anträge als unzulässig zurückweist, weil die Kosten nicht benannt werden, so drückt sie hier offensichtlich alle Augen zu.

Was bleibt, ist ein wohl mit heißer Nadel gestrickter Antrag, der zudem vollkommen außer Acht lässt, dass es in Schwerin viele Bereiche und Stadtteile gibt, denen eine urbane Belebung mit Kultur guttun würde - Lankow, Neu Zippendorf und Mueßer Holz zum Beispiel. Damit würden wir auch ein wirkungsvolles Zeichen in Sachen Desegregation setzen. Aber auch dafür müssten die entsprechenden finanziellen Mittel vorhanden sein.“

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